Biblische Perspektiven, Grundlagen, Ziele, Aufgaben

  1. Menschen, die Jesus Christus begegnet sind, ihr Leben gerne in seine Hand gegeben und so ihr Lebensglück gefunden haben, finden sich zusammen zur Gemeinde und gestalten ihren Alltag aus diesem Erleben heraus.
  2. Wir als Älteste der Gemeinde Kelzenberg sind durch die Liebe Jesu Gottes Kinder und „Hausgenossen“ geworden. Wir haben erlebt, dass wir reich beschenkt worden sind. Aus diesem Erleben heraus wollen wir gerade in dieser Leitungsaufgabe Gott und unserer Gemeinde in Hingabe dienen.

    Unsere Maßstäbe dafür finden wir im Neuen Testament:

    Apg. 20, 28 – 32 / 1.Petrus 5, 1-4 / 2.Tim. 4, 1-5 /Apg. 6, 1-4 / Röm.12, 1/2 / 1.Tim.4, 15/16 / Mt. 18, 15 –17 / Jak. 5, 14/15 / 2. Tim. 3, 15 – 17

  3. Das Leitbild, mit dem in der ganzen Bibel Führungsaufgaben beschrieben werden, ist der Hirte.
    Es wird im NT in Bezug auf das Ältestenamt mehrfach aufgenommen und konkretisiert:

    Die Aufgabe eines Hirten besteht in der Führung der Herde:

    • der Hirte gibt die Richtung an
    • bestimmt Zeitpunkte für Wanderung und Ruhe
    • ist verantwortlich für die Versorgung der Herde mit Lebensmitteln
    • sorgt für das Zusammenbleiben der Herde auf dem von ihm eingeschlagenen Weg
    • kümmert sich um kranke und schwache Tiere
    • schützt vor Gefahren in jeder Form

    Darüber hinaus wird in der Bibel deutlich, dass sowohl die Sorge für andere als auch das Achthaben auf die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit wesentliche Bestandteile dieser Leitungsaufgabe sind.

    In Artikel 105 /106 unserer Kirchenordnung (siehe Anhang) findet sich eine ausführ-liche Zusammenfassung der Dienste der Ältesten.

  4. Konkret heißt das für uns:
    1. Leitung
      • Wir erbitten und erwarten von Gott Visionen und Ziele für die Gemeinde und sind bereit, diese im Gespräch mit Brüdern und Schwestern wahrzunehmen, weiterzuentwickeln und fruchtbar zu machen für die Gemeinde.
        Wir haben Veränderungswillen, weil wir auch für neue, ungewöhnliche Anstöße des Heiligen Geistes offen sind.
      • Wir treffen daraufhin mutig Entscheidungen für konkrete Schritte. Die Angst vor Widerstand und Fehlern darf Entscheidungen nicht verhindern.
      • Wir möchten solche Entscheidungen der Gemeinde immer wieder transparent und plausibel machen, um möglichst viele mit auf den Weg zu nehmen.
      • Wir haben Freude daran, mit offenen Ohren, Augen und Herzen über jeglicher Verkündigung in der Gemeinde zu wachen und dafür zu sorgen, dass Gottes Wort im Mittelpunkt steht bei allem, was in der Gemeinde geschieht.
      • Wir sind sensibel für mögliche Gefahren, die die Gemeinde von innen und außen durch Menschen, Stimmungen, Strukturen oder Zeitgeist bedrohen.
        Wir sprechen unsere Wahrnehmungen offen im Kreis der Presbyter an und suchen nach Wegen, diesen Gefahren entgegenzutreten.
      • Wir fördern die Selbstständigkeit und Kompetenz der Mitarbeiter.
      • Die Mitarbeiter der Gemeinde sind in 8 Arbeitszweige aufgeteilt. Jeder Presbyter übernimmt die Verantwortung für einen dieser Arbeitszweige. Die konkrete Aufgabenstellung ist in einer Aufgabenbeschreibung festgehalten (siehe Anlage).
      • Um diese Verantwortung des „Geistlich Leiten“ wahrzunehmen, trifft sich das Presbyterium dazu 14tägig.
    2. Achthaben auf sich selbst
      Unser Dienst als Presbyter besteht auch darin, unser Denken zu erneuern und so die eigene Persönlichkeit sorgfältig auf dem Fundament des neuen Lebens zu entwickeln.

      • Wir möchten die Bibel ständig besser kennenlernen:
        • Im persönlichen Bereich sind für uns dazu das persönliche Bibelstudium,
        • das Gespräch in Kreisen der Gemeinde und die gottesdienstliche Predigt
        • nötig und hilfreich.
      • Das persönliche Gespräch mit Gott prägt unser Alltagsleben und soll immer mehr zu einer Lebenshaltung werden. Hier wollen wir danken, bitten und loben und vor allem das Hören auf unseren Herrn intensivieren.
      • Wir erleben liebevolle Kritik von Schwestern und Brüdern als Hilfe. Wir möchten lernen, hier auch im Kreis der Ältesten offen zu sein. Wir suchen nach Strukturen, die einen solchen Umgang fördern.
      • Deshalb treffen wir uns im wöchentlichen Wechsel mit den Presbyteriumssitzungen als Kleingruppe zum biblisch-persönlichen Gespräch.
    3. Achthaben auf andere
      Wir wollen alle Menschen im Bereich unserer Gemeinde in den Blick nehmen und dafür sorgen, dass sie die Frohe Botschaft hören und Hilfe bekommen, wo wir sie geben können.

      • Hier hat unser „Geistlich Leiten“ einen zweiten Schwerpunkt. Wir wollen damit – ebenso wie mit unseren Verwaltungsaufgaben – Strukturen schaffen, die den Aufbau der Gemeinde und ihr Dasein für andere fördern.
      • Wir wollen beten für Menschen, die uns darum bitten bzw. die Gott uns vor Augen stellt. Wir treffen uns vor dem Gottesdienst mit denen, die einen Dienst tun werden und beten für diesen Gottesdienst.
      • Wir wollen, wo es nötig ist, Fehlverhalten, ungesunde Strukturen und Entwicklungen auch bei einzelnen Gemeindegliedern ansprechen mit dem Ziel, ihr persönliches Wachstum zu fördern.
      • Wir bieten bei Konflikten zwischen Mitarbeitern oder Gemeindegliedern unseren Rat an oder versuchen auf kompetente Ratgeber hinzuweisen.
      • Im NT wird dem Gebet der Ältesten (und der damit verbundenen Salbung) große Verheißung zugesprochen. Deshalb suchen wir konkrete Wege, diesen Auftrag in unserer Gemeinde in die Praxis umzusetzen.

Neben der Präsenz im Gottesdienst und in den Sitzungen ergibt sich daraus in der Regel ein weiterer Termin pro Woche.